Ein Ziel im Permakulturgarten ist es, viele Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Oder anders ausgedrückt: Ein Element soll mehrere Funktionen erfüllen. Es ist etwas respektlos, Pflanzen als Elemente zu bezeichnen, aber auch sie übernehmen Funktionen - umso mehr, umso besser. Es gibt Pflanzen, die Alleskönner sind und von diesen möchte ich euch einige ans Herz legen. Pflanzt sie in euren Garten! Eine davon ist die Aronia, auch Apfelbeere genannt.
Die Apfelbeere ist ein lockerer Strauch, der etwa 2 bis 2,5 Meter hoch wird, das hängt von der Sorte und auch dem Standort ab. Es gibt mehrere Sorten, am bekanntesten sind 'Hugin', 'Nero' und 'Viking', alles kultivierte Sorten mit größeren Beeren und weniger Gerbsäure. Die Pflanze wird auch kommerziell angebaut, es gibt einige Plantagen in Sachsen und Brandenburg. Kaufen kann man Aroniabeeren nur getrocknet. Wer also frisch ernten möchte, braucht einen Strauch im Garten.
Aronia - herbe Schönheit
Nun aber zu den vielen Vorzügen der Aroniapflanze und damit auch ihrem permakulturellen Aspekt: Aronia blüht schön und im Herbst bekommen die Blätter eine tolle rote Färbung. Die Blüten enthalten Nektar und Pollen und werden gern von Insekten angeflogen. Aronia ist außerdem anspruchslos und kann schwierige Ecken begrünen. Sie ist eine Heckenpflanze, die Wind abhalten kann. Ein weiterer Ertrag: Im August reifen kleine schwarze Beeren, die zwar bitter, aber super gesund sind. Die Früchte können lange am Strauch bleiben, ohne dass sie faulen oder abfallen. Ich finde es praktisch, dass ich über Wochen immer wieder ein paar Beeren fürs Müsli ernten kann.
Wo möchte sie wachsen?
Die Pflanze mag Sonne, kommt aber auch gut mit Halbschatten zurecht. Normale Gartenerde findet sie prima, nur durchlässig sollte der Boden sein. Die Apfelbeere ist als Flachwurzler auch für die Unterpflanzung von höheren Bäumen geeignet und so eine gute Kanditatin für einen Waldgarten oder eine Wildfruchthecke. Bei mir wächst eine Aronia 'Hugin' auf der Dachterrasse in einem großen Kübel, unterpflanzt mit Erdbeeren.
Verwendung der Früchte
Aroniabeeren haben den Ruf, ein Superfood zu sein und im Supermarkt gibt es sie getrocknet zu kaufen. All die Wunderdinge, die man ihnen zuspricht, können sie sicher nicht erfüllen, aber gesund sie sie auf jeden Fall. Sie enthalten wertvolle Inhaltsstoffe in teils hohen Mengen, z.B. Vitamin C. Roh sollte man die Beeren nur in kleinen Mengen essen (fällt nicht schwer, da sie sehr herb schmecken). Der Grund: Die Kerne enthalten den Stoff Amydalin, der im Körper giftige Blausäure freisetzen kann. Also, nur wenige Beeren roh essen, aus dem Rest Säfte, Marmeladen oder Chutneys zubereiten oder sie trocknen.
Rezepte
Eine Sammlung von Rezepten findet ihr bei Utopia
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